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Mit Begleitmaterial und Fotos
aus dem Amerikanischen von Matthias Penzel
227 Seiten, Hardcover
€ 19.90
ISBN 978-3-85286-224-8
Als E-Book in allen einschlägigen Stores erhältlich.
Zum 10. Todestag von Dee Dee Ramone, dem Bassisten der wichtigsten Punkband der Welt. Eine Hommage an die "guten alten" Tage im legendären New Yorker Chelsea Hotel, eine durchgeknallte Odyssee durch Manhattan. Schräg und witzig - Dee Dee at his best.
»Chelsea Horror Hotel«, zum ersten Mal in der kongenialen deutschen Übersetzung von Matthias Penzel.
Dee Dee Ramone erzählt in »Chelsea Horror Hotel« von seinem Aufenthalt in New Yorks legendärster Absteige für hippe Künstler und ekstatische Rockmusiker. Er bewohnt mit seiner sexy Frau Barbara und Hund Banfield eines der rasend abgewohnten, lauten Zimmer und verbringt die Zeit mit Spaziergängen durch Manhattan mit Banfield, mit dem er sich übrigens blendend unterhält, und der ständigen Jagd nach Drogen. Dee Dee kann seine Nachbarn nicht leiden und versucht sich aus den ständigen Querelen rauszuhalten. Er wird den Verdacht nicht los, dass er im selben Zimmer einquartiert ist, in dem sein Freund Sid Vicious Jahre zuvor seine Freundin Nancy erstach. Dee Dees Albträume häufen sich, und zu allem Überfluss wird er immer stärker von lebenden und toten Dämonen geplagt, darunter auch seine alten Punkrockfreunde Johnny Thunders, Stiv Bators und eben auch Sid Vicious. Während eines letzten Konzerts mit seinen Freunden betritt dann der Teufel höchstselbst die skurille Hotel-Arena..
Jetzt läuft der Fernseher, und wenn ich mein Spiegelbild so auf der Mattscheibe sehe, muss ich grinsen. Es gibt mir einen Kick, ab und an mich selbst zu sehen, weil mich das dann daran erinnert, was für ein
wunderbarer, perfekter Mensch ich bin. Aber glücklich bin ich nicht. Wäre ich gern, geht aber nicht. Vielleicht ist es Glück, dass ich eine Unterkunft habe, hier im Chelsea, aber das glaube ich nicht. Mein Zimmer (No. 117) hat einen sehr negativen Vibe. Angst habe ich hier drinnen nicht, aber ich frage mich, ob No. 117 in Wahrheit Zimmer No. 100 ist, in dem Sid Vicious Ende der Siebziger seine Freundin Nancy Spungen umgebracht hat. Kann gut sein. Ich habe mich auch schon bemüht, das herauszufinden. Aber Stanley Bard redet nicht darüber.
Nach dem Mord sind im ersten Stock, den Flur rauf und runter, zu viele schräge Sachen passiert – diese ganzen Pilgerer, Charaktere unter schwarzen Kapuzen, die sich für Schwarze Messen vor der Tür zu Zimmer No. 100 Kerzen anzünden, dann die Katzenmorde auf dem Flur … Alles geriet außer Kontrolle. Am Ende wurde Zimmer No. 100 umgebaut. Eine dünne Trennwand eingebaut. Aus dem einen Zimmer wurden zwei Appartements, und dann hat Stanley die Zimmernummer 100 abgeschraubt. Jetzt gibt es kein Zimmer No. 100 mehr, und die Zimmer auf der ersten Etage sind in chronologisch unlogischer Art und Weise durchnummeriert.
Manchmal träume ich davon. Ich träume dann, wie Nancy mit dem Messer im Bauch aus dem Bad taumelt, auf dem Küchenboden zusammenbricht und stirbt. Statt auf dem Fußboden im Bad, wie alle immer behaupten. Und das alles für $ 1800 monatlich. Es ist eine fürchterliche Art, sein Leben zu verbringen; 1997 ist jetzt fast rum. Wie alt wäre er nun?
Das ist der Preis, den ich immer noch zahle, um mich aufzuführen wie ein Rockstar aus den Siebzigern – so wie es Andy McCoy von den Hanoi Rocks tun würde, wäre er in New York City –, was ich ja bin.
Mit Sicherheit würde er auch hier wohnen. Warum? Erstens weil die erste Etage des Chelsea Hotel einem Haschisch-Supermarkt gleicht. Perfekt, um was zu kaufen und hier zu hausen. Von 1978 bis 1980 bin ich immer hierher gekommen, um mir Stoff zu besorgen. Von meinem alten Freund Rocket’s Red Glare. Das habe ich gemacht, bis ich eines Nachts den Flur runterlatsche, um mir bei Rocket’s eine Dröhnung zu ziehen, und in dem Moment kommen mir, kurz bevor ich an seine Tür klopfen kann, zwei Missgeburten in so schwarzen Gewändern – richtigen Roben – entgegen, die Gesichter von beiden im Schatten ihrer Kapuzen.
»Bist du Dee Dee?«, sagt der eine.
»Du hast doch Sid gekannt, oder? Kannst du mir das hier signieren?«
Ich nahm, was wie eine Bibel aussah, von dem einen der zwei Sonderlinge und betrachtete das näher. Das Kreuz auf der Titelseite war weggeschwärzt worden. Als ich das Buch aufschlug, waren alle Seiten dieser Bibel ebenfalls geschwärzt.
»Das kann ich nicht unterschreiben«, sagte ich und gab ihm das Ding zurück. Solche Sachen haben mich früher nie aus der Fassung gebracht.
Das ganze Negative lässt mich auch heute ziemlich kalt. Irgendwie ist es ein ziemlich gutes Gefühl, hier in New York zu sein, ganz besonders seit wir zurück sind, seit ich versucht habe, mit Barbara und Banfield in Los Angeles Fuß zu fassen.
Letztes Jahr wollte ich das ganze scheiß Elend von New York hinter mir lassen und bin deshalb nach Kalifornien gezogen. In West Hollywood habe ich mir eine Wohnung gemietet, klein und mit einem laut brummenden Kühlschrank. In der Ecke war eine Matratze auf dem Fußboden, außerdem hatte ich mir in einem Pfandleihhaus am Santa Monica Boulevard einen scheiß Fernseher besorgt, und für die Küche hatte ich im nächstbesten Supermarkt ein paar Teller und so Zeugs mitgehen lassen. Viel mehr war nicht da. Was alles schlimmer machte, war, dass sich Banfield mit zwei Kampfhunden – American Pit Bull Terrier, um genau zu sein – angelegt hat. Die waren bei uns im Haus, und unsere Nachbarn waren Russen. Alles ziemlich grob.
Als wir mit ein paar Monatsmieten hinterher waren, als auch immer mehr unbezahlte Rechnungen reinkamen und der Hassle mit einigen sehr unangenehmen Nachbarn und Ladenbesitzern kaum mehr zu ertragen war, haben wir uns eines Nachts aus dem Staub gemacht. Unsere Möbel und was wir sonst hatten, haben wir einfach zurückgelassen. Mit einem Flieger von Tower Airlines sind wir dann zurück nach New York.
This memoir by the bassist for the Ramones would please Nietzsche, who remarked: »I love only what a man has written with his blood.« His self-deprecating guide to the early, fervent days of punk rock closes with what could serve as ist epitaph: „It gave everybody a chance to say something. That’s a revolution.
The New Yorker
Unterhaltsam, schön verpackt und für RAMONES und Musikfans unentbehrlich!
Thomas Sulzbacher, SLAM
Welche von Dee Dees katastrophischen Anekdoten und Gschichtl'n sich tatsächlich so zugetragen haben, wie er sie uns im schönsten Street-Slang unterjubelt, und welche allein seiner galoppierenden Fantasie entsprungen sind, bleibt letztlich g'hupft wie g'hatscht: es ist der pulp/comichafte und durchgeknallte Witzfaktor der Episoden, der zählt. Und der ist ziemlich hoch.
Fritz Ostermayer, fm4
Das ist Punk in Buchform.
Gernot Recke, Radio Kamikaze
Zu Dee Dee Ramones 10. Todestag erscheint "Chelsea Horror Hotel" erstmals auf Deutsch. Grotesk, liebenswert.
Barbara Mader, Kurier
Ein Buch für die unerschrockenen Freunde des Abgründigen & Experimentellen.
Thomas Schindler, ARD Morgenmagazin
Ramones verrückte Geschichte voller Gewalt, Drogen, Paranoia und Albträumen ist dabei fast schon eine Anti-Hommage - ein wüstes, wirres, deftiges, literarisches Denkmal für eine geradezu sagenhafte Kultstätte moderner Dekadenz.
Christian Endres, Zitty Berlin
Absurdistan ist nah in diesem Alptraum, in dem man sich trotz allem detailliert beschriebenem Ekel – und Splatterszenario herrlich amüsieren kann.
Sabine Gietzelt, b5, Bayerischer Rundfunk
Ein Freak-Roman, der eine Subkultur widerspiegelt.
Pressenetzwerkt für Jugendthemen
Ziemlich irrer Trash-Roman des Ramones-Bassisten. Eine kleine Trash-Trouvaille.
Musikexpress
Wer an Punk den Dreck, den Alkohol und die Gewalt liebt, wird diesen einzigen Roman des berühmten New Yorker Punkrockers genießen.
(..) Eins schönes, liebevoll gemachtes Buch.
Melodie & Rhythmus
Horror Punk Literatur vom Feinsten!
Lost Voices
Wenn ein legendärer Musiker, dessen Karriere schon lange vorbei ist, einen Roman schreibt, sollte man erst einmal skeptisch sein. Nur ist „Chelsea Horror Hotel“ ein in qualitativer Hinsicht beachtliches Stück Literatur, das irgendwo zwischen Chalres Bukowski und popkultureller Avantgarde angesiedelt ist. (…) Dee Dee Ramone entwirft ein wildes, aber formal durchkomponiertes Epos rund um die schon beinahe mythologische Kultstätte des Chelsea Horror Hotels, das ein fester Bezugspunkt im popkulturellen Universum des ausgehenden 20. Jahrhunderts und beginnenden 21. Jahrhunderts ist. Ein wilder, ungestümer Roman im Stil eines harten, kompromisslosen Punksongs.
Florian Schmid, Landshuter Zeitung
„Chelsea Horror Hotel“ ist ein absolutes Muss für jeden Punkrock-Anhänger und dürfte nicht nur langjährigen Ramones-Fans ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern."
www.zuckerkick.com
2012-10-03 - fm4
"Mit keinem Vorwort von Sid Vicious"
Fritz Ostermayer über Dee DeeRamones "Chelsea Horror Hotel"
http://fm4.orf.at/stories/1705800/
2012-07-24 - inforadio.de
Neu im Buchregal
Florian Schmid über Dee Dee Ramones "Chelsea Horror Hotel"
http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/kultur/201207/175623.html
2012-07-18 - subway.de
»Punk ist untot«
Axel Klingenberg über die Punk-Kultur
http://www.subway.de/aktuell/klangwelt/interviews/artikel/punk-ist-untot-axel-klingenberg-ueber-die-punk-kultur-14812.html
2012-07-16 - Kurier
Im Chelsea kann keiner normal bleiben
Barbara Mader über Dee Dee Ramones "Chelsea Horror Hotel"
http://kurier.at/kult/4503723-im-chelsea-kann-keiner-normal-bleiben.php
2012-06-29 - Deutschlandfunk
Stilprägende Ramones
"Chelsea Horror Hotel"-Übersetzer Matthias Penzel im Gespräch
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/corso/1798492/