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Buchreihen
192 Seiten, broschiert
€ 14.90
ISBN 978-3-85286-195-1
Keine Wunde, nichts
Eine zu Tode umarmte Vierzehnjährige im Hausflur.
Eine trinkende Teilzeitkellnerin als Leichenwäscherin.
Ein perfekt geschminkter toter Buchhalter, der entsorgt werden muss.
Eine ausgebrannte Fernsehredakteurin, die das Hauptabendprogramm zensiert.
In Amaryllis Sommerers fesselndem Thriller wird die alltägliche Einsamkeit zu einem unentrinnbaren Gefängnis.
Ein Wiener Durchhaus, dessen Tore nach und nach geschlossen werden.
Eine Welt voll Trugbilder. Eine Welt voll Schuld. Wissen Sie, was Ihre Nachbarn so treiben?
Mara Muthspiel zensiert als Fernsehredakteurin das Hauptabendprogramm – alle Gewaltbilder müssen weg. Sie kriegt die Bilder von Mord und Verbrechen aber nicht mehr aus ihrem Kopf. Sie ist ausgebrannt und will keine Gewalt mehr sehen.
Mara, die nichts anderes will, als endlich zu verreisen, findet eines Morgens ein totes Mädchen im Hausflur. Zuerst ignoriert sie die Tote, wird dann aber von ihrem Gewissen eingeholt. Bald darauf steht nächtens auch noch eine Mörderin vor ihrer Tür. Was ist nun zu tun? Sie muss sich entscheiden: Steht sie auf der richtigen Seite?
In Keine Wunde, nichts, einem weiteren Kammerspiel der existentiellen Not, wirft Amaryllis Sommerer Fragen nach Zivilcourage, Verantwortungsbewusstsein und Schuldgefühl auf. Welche Folgen haben Hin- und Wegschauen in einer Welt voll Trugbilder?
In Amaryllis Sommerers fesselndem Thriller wird die alltägliche Einsamkeit zu einem unentrinnbaren Gefängnis.
Mara rannte die Treppe wieder hinunter. Mit diesem traumartigen Gefühl, kaum von der Stelle zu kommen. Zeitlupe, 100 Bilder pro Sekunde. Der alte Mann im ersten Stock hörte auf zu husten, und selbst das frühmorgendliche Gezwitscher der Vögel verstummte. Es war, als würde plötzlich die ganze Welt Mara zuschauen, so verdächtig still war es um sie geworden. So still, dass sie nicht einmal ihr eigenes Laufen hören konnte. Kein Geklapper von Schuhen?
Mara sah zu Boden. Sie war barfuß. Auch egal. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie musste zu dieser Frau da unten. Zu dieser wahrscheinlich vergewaltigten, angekotzten, misshandelten, entwürdigten, toten Frau hinter dem Abfall. Zu dieser jungen Frau, die Resi hieß und seit einiger Zeit ihre Nachbarin war. Der sie einmal geholfen hatte – ja, das hätte jeder getan –, zu der sie aber ansonsten keinerlei Beziehung hatte, also auch keine Verantwortung ihr gegenüber. Im Grunde genommen. Im Grunde genommen hätte es sich Mara nie verzeihen können, eine Tote oder gar eine Sterbende im Hausflur liegen zu lassen. Schnell querte sie den dunklen, efeubewachsenen Innenhof und näherte sich dann
langsam dem Flur zum Haustor.
Nicht zum Abschütteln.
KURIER
Spannend wie ein Film.
DIE PRESSE
Sorgt für schlaflose Nächte und dafür, dass man dieses Buch keine Minute aus der Hand legen kann.
WIENER ZEITUNG
Die Geschichte der ausgebrannten Fernsehredakteurin Mara, die das Hauptabendprogramm auf Gewalt zensiert und plötzlich auch in ihrem Wohnhaus mit Gewalt konfrontiert wird, ist vor allem sprachlich eine Wucht.
Anna Maria Wallner, Die Presse.
Amaryllis Sommerer entwickelt aus diesem Plot einen Krimi mit ganz eigenem Ton. Hin- und hergerissen zwischen dem Impuls, sich auf fremdes Elend einzulassen und dem schlechten Gewissen, kämpft Mara um Selbstbestimmung. Entkommen ist alles.
Ingeborg Sperl, Der Standard Album
2011-01-08 - Wiener Zeitung
»Leiche Nebensache«
Kathrina Schmidt über Amaryllis Sommerers neuen Thriller
http://www.wienerzeitung.at/default.aspx?tabID=3948&alias=wzo&cob=535273
2010-11-06 - Der Standard
»Keine Wunde, nichts«
Ingeborg Sperl über »Keine Wunde, nichts« von Amaryllis Sommerer.
»Mara schneidet Tag für Tag die grauslichsten Szenen aus den immer extremer werdenden Fernsehfilmen heraus, um sie familientauglich zu machen. Ihr Wahrnehmungsvermögen ist gestört, machmal verliert sie den Bezug zur Realität. So ist es nicht verwunderlich, dass sie beim späten Heimkommen zunächst das neben der Mülltonne liegende Mädchen ignoriert. Als sie dann nach der vermeintlich Zugedröhnten sieht, muss sie feststellen, dass sie eine Leiche gefunden hat. Amaryllis Sommerer entwickelt aus diesem Plot einen Krimi mit ganz eigenem Ton. Hin- und hergerissen zwischen dem Impuls, sich auf fremdes Elend einzulassen und dem schlechten Gewissen, kämpft Mara um Selbstbestimmung. Entkommen ist alles.«
Ingeborg Sperl, Der Standard Album
2010-10-31 - Die Presse
»Vom Wegschauen im Wiener Hinterhaus«
Anna Maria Wallner über Amaryllis Sommerers zweiten Psychothriller.
»Amaryllis Sommerer hat es wieder getan. Ihr zweiter spielt fast ausschließlich im Hinterhof eines Wiener Mietshauses und dreht sich um fehlende Zivil-Courage im Alltag. Schon ihr Debut "Selmas Zeichen" war viel beachtet und für den Glauser-Krimipreis 2009 nominiert.
Die Geschichte der ausgebrannten Fernsehredakteurin Mara, die das Hauptabendprogramm auf Gewalt zensiert und plötzlich auch in ihrem Wohnhaus mit Gewalt konfrontiert wird, ist vor allem sprachlich eine Wucht. Alles in allem: Noch besser als das Debüt!«