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Br., 241 S.
€ 17.90
ISBN 978-3-85286-075-6
Zur Geschichte des Begriffs "Mädchen": Historische Befragung der Konstruktionen auf sprachlicher und symbolischer Ebene
"Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht." Unberücksichtigt blieb bei Simone de Beauvoirs Feststellung allerdings, dass Mädchen nicht als Frauen geboren werden, sondern erst zu solchen heranwachsen. Diese implizite Gleichsetzung von weiblichen Erwachsenen und Kindern zeigt Meike Lauggas in Bezug auf ihren jeweiligen gesellschaftlichen Stellenwert, und sie beginnt ihre spannende Untersuchung beim Wort: Mädchen ist seit dem 18. Jahrhundert eine Verkleinerungsform, deren Entstehungshintergründe auf sprachhistorischer Ebene beleuchtet werden. Habsburgische Mädchenschul-Akten werden hierfür als Quellen gelesen, die einen der ersten Orte intensiver Diskursivierung von Mädchen darstellen und ihr Leben ein Stück weit vorstellbar machen. Die historische Neubewertung weiblicher Kindheit, zu der die Autorin gelangt, bietet neue Perspektiven hinsichtlich der Prävention von (sexueller) Gewalt gegen Mädchen sowie auf aktuelle Sozialisations- und Koedukationsdebatten. Abschließend analysiert die Autorin heutige feministische Bilder und Thematisierungen von Mädchen.